Sorgerevolution

Ausgehend von der kritisch-feministischen Analyse der Sorgekrise(n) bezeichnet
Sorgerevolution bzw. Care Revolution sowohl eine Zielrichtung als auch
eine Methode politischen Handelns. Dabei soll die Sorge ins Zentrum von
Wirtschaft(en) und Politik gestellt werden und somit die Verwirklichung von
Lebensbedingungen, die Lebensinteressen und Bedürfnisse befriedigen und
nicht Profitinteressen unterliegen, was ein radikales Umdenken bestehender
Wirtschafts- und Gesellschaftssysteme erfordert. Somit wird Sorgerevolution
definiert als „Prozess einer an der Sorgearbeit ausgerichteten Transformation“
(Winker 2015, S. 139). Eine solche Sorgerevolution bleibt aber nicht auf die
Handlungsebene beschränkt, sondern setzt sich auf der politischen und gesellschaftlichen
Ebene fort: „The revolution in care institutions and practices that is
already underway requires no less than a companion revolution in political and
social institutions and practices“ (Tronto 2013, S. 6 f.).